Der Stausee
Man sieht es dem Gewässer nicht an, dass es von Menschenhand geschaffen wurde.
Ein fjordartiger Stausee, entstanden von 1954 bis 1959, soll überwiegend als Hochwasserschutz und Rückhaltebecken für Dürrezeiten dienen.
Der See selbst ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Bade- und Wassersportfreunde aber auch für Angler.
Das kleine Dorf Fall
Fall verdankt seinen Namen einem Wasserfall, der Faller Klamm, die direkt neben dem Ort lag, heute jedoch vom Sylvensteinsee überflutet ist.
Zahlreiche Prominente pflegten für Jagdurlaube einst nach Fall zu reisen, darunter Ludwig II. (bekannt auch als „König Ludwig“), Ludwig Ganghofer oder Ludwig Thoma. Ludwig II. baute in Vorderriß ein Jagdhaus und eine Kapelle. Die Kapelle liegt auf dem Gebiet der Forstverwaltung und ist nur für Gäste vom Forst zugänglich.
Ursprünglich lag Fall direkt an der Isar im Tal. Damals bestand das Dorf größtenteils aus Holzhäusern. Es gab auch ein Gasthaus sowie eine 1740 erbaute Kapelle und ein Forstamt.
Als 1954 die Bauarbeiten für den Stausee begannen, musste das ganze Dorf abgerissen (bzw. gesprengt) und die Bevölkerung zwangsumgesiedelt werden, da bei der Fertigstellung des Staudamms 1959 das ganze Tal in den Fluten des neuen Sylvensteinspeichers versank. Fall wurde einige hundert Meter weiter oben an der Straße zwischen Lenggries und Vorderriß wieder neu aufgebaut und Neu-Fall genannt.
Die Grundmauern von Altfall sind nur nach langen Trockenperioden sichtbar. Die Kirchturmspitze, die aus dem Wasser ragt, ist ein Mythos: Das Kirchengebäude wurde komplett abgerissen.